Hier in Deutschland mag es einem oft so vorkommen, als wäre Wasser eine endlose Ressource. Doch leider ist dem nicht so. Auch unser Wasserverbrauch nimmt Einfluss auf den weltweiten Wasservorrat. Daher ist es für uns genauso wichtig, mit dieser wertvollen Ressource sparsam umzugehen und sie nicht zu verschwenden. Wir verraten dir alles, was du über deinen Wasserverbrauch wissen musst und geben dir Tipps, wie du ihn bestmöglich reduzieren kannst.


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Hier Wasserüberfluss, da Wassermangel

Wasserhahn aufdrehen, Glas darunter halten und schon kannst du klares, frisches Trinkwasser genießen. Zumindest bei uns. Weiter südlich sieht die Situation ganz anders aus. In Afrika beispielsweise verfügt mehr als ein Drittel der Bevölkerung, das sind knapp 500 Millionen Menschen, über keinen Zugang zu sauberem Wasser.

Verschlimmert wird die generelle Wasserknappheit dort durch Lebensmittel- und Getränkekonzerne, die hier Wasserrechte kaufen und das Grundwasser für kapitalistische Zwecke abpumpen, um es dann in Plastikflaschen abzupacken und an zahlende Kundinnen und Kunden zu verkaufen.

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Durchschnittlicher Wasserverbrauch in Deutschland

Was die Trinkwassernutzung hierzulande betrifft, liegen wir europaweit im Mittelfeld. 2020 wurden im Schnitt 129 Liter pro Kopf und Tag verbraucht. Das ist mehr als im Jahr davor. Seit 2016 – damals waren es 123 Liter – steigt der Verbrauch wieder leicht an. Klingt erstmal nicht dramatisch. Allerdings beziehen sich diese Zahlen nur auf die Haushalte und Kleingewerbe. Um den gesamten Wasserabdruck zu berechnen, kommt noch etwas dazu: Das sogenannte „virtuelle Wasser“.

Als virtuelles Wasser wird all jenes Wasser bezeichnet, das in der Industrie zum Einsatz kommt. Bei der Berechnung des Wasserabdrucks wird die Wassermenge, die etwa zur Herstellung von Lebensmitteln, Kleidung und sonstigen Waren oder zur Bewässerung in der Landwirtschaft benötigt wird, berücksichtigt. Folglich wird zwischen dem Wasserverbrauch und dem Konsum der Waren im In- und Ausland eine Verbindung hergestellt.

6 Tipps zum Wassersparen

Wie gesagt: Der Wasserverbrauch eines jeden Einzelnen wirkt sich auf die weltweiten Wasserressourcen aus. Der Wasserabdruck Deutschlands beläuft sich unter Berücksichtigung des virtuellen Wassers auf 7200 Liter pro Person und Tag. Doch das können wir reduzieren, wenn jeder und jede von uns an einem Strang zieht und sich die folgenden Tipps zu Herzen nimmt:

1.      Leitungswasser ist dein bester Freund

Eine einfache Art, deinen Wasserverbrauch nachhaltig zu gestalten, ist, Leitungswasser zu trinken, statt zum Mineralwasser in der Plastikflasche zu greifen. Mit wiederbefüllbaren Trinkflaschen, zum Beispiel aus Glas, lässt es sich einfach überall hin mitnehmen. So schonst du die Umwelt und sparst zusätzlich Wasser. Denn zur Herstellung von Plastik braucht es davon ganz schön viel.

 

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Extra-Tipp: Deiner Gesundheit zuliebe empfehlen wir dir, dich über den pH-Wert des Wassers in deiner Region zu informieren. Sowohl ein zu saurer (pH-Wert unter 7) als auch ein zu basischer (pH-Wert über 7) Blutwert kann nämlich gesundheitliche Beschwerden zur Folge haben. In der folgenden Infografik findest du eine Übersicht:

 

Ein Überblick über die pH-Werte des Leitungswassers in deutschen Städten. (©alb-filter.com)

 

2.      Volle Maschinen

Wer seine Waschmaschine nur einschaltet, wenn sie vollgefüllt ist, spart neben Wasser ebenso Energie. Denn eine größere Waschladung bedeutet weniger Waschgänge und damit einen geringeren Strom- und Wasserverbrauch. Dasselbe gilt für die Geschirrspülmaschine. Moderne Geräte verfügen außerdem über ein Sparprogramm, das genauso gut funktioniert. Und Waschmittel sind heutzutage so konzipiert, dass sie die Wäsche bereits bei niedrigen Temperaturen gründlich reinigen.

3.      Duschen statt Baden

Diesen Tipp hörst du sicher nicht zum ersten Mal. Aus gutem Grund: Eine herkömmliche Badewanne fasst rund 150 Liter. Das ist mehr als der Durchschnittsverbrauch pro Tag. Für eine 5-Minuten-Dusche brauchst du hingegen nur knapp ein Drittel davon, also 50 Liter. Klar, vor allem in der kalten Jahreszeit wirkt ein warmes Bad verlockend. Für die Umwelt solltest du es aber zur Ausnahme machen.


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4.       Regional einkaufen

Wir leben im Luxus, dass uns fast jedes Obst und Gemüse zu jeder Jahreszeit – egal ob es gerade Saison hat oder nicht – im Supermarkt angeboten wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir auch zugreifen sollten. Teilweise haben diese Lebensmittel nämlich eine äußerst lange Reise hinter sich.

Für die Umwelt heißt das: hohe Emissionen aufgrund langer Transportwege und Monokulturen im Anbau, die ganze Felder unfruchtbar machen. Zudem kommen bei der Bewässerung Unmengen an Wasser zum Einsatz: am Beispiel der Avocado ganze 1000 Liter pro Kilo. Dabei handelt es sich gerade einmal um 2-3 Stück. Orientiere dich daher beim Einkauf lieber an einem Saisonkalender – entweder als App oder doch altmodisch als Poster an der Küchenwand.

 

5.      Minimalistischer leben

Von Werbung getrieben wollen wir immer das Neueste und davon immer mehr. In der Herstellung werden aber jede Menge Ressourcen verbraucht – darunter auch Wasser. Nicht zuletzt deshalb raten wir dir, deinen Konsum zu limitieren. Viele gebrauchte Kleidungsstücke lassen sich im Handumdrehen wiederverwerten oder können über diverse Online-Marktplätze sogar zu Geld gemacht werden.

Beim Lebensmitteleinkauf gilt ebenso: Nur das in den Einkaufswagen packen, was du wirklich essen wirst. Jedes Jahr landen pro Kopf 78 Kilogramm an Essen im Müll – das ist definitiv zu viel!

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6.      Regenwasser nutzen

Bei Regen werden deine Pflanzen auf natürliche Weise bewässert. Eine Regentonne im Garten ermöglicht es dir, dieses Wasser selbst dann noch zu nutzen, wenn die Sonne wieder scheint. Es eignet sich übrigens genauso gut für eine Auto- oder Fahrradwäsche. Dafür muss das Wasser keine Trinkwasserqualität vorweisen können.

 

Du siehst: Wasser ist eine wertvolle Ressource, die nicht verschwendet werden darf. Unsere 6 Tipps unterstützen dich dabei, den eigenen Wasserverbrauch im Alltag zu reduzieren. So schonst du Umwelt und Portemonnaie zugleich. Ein gutes Gewissen gibt es obendrauf!